Erneut treffen in der GALERIE ALBER ab 10. Mai zwei künstlerische Positionen aufeinander, die – zumindest auf den ersten Blick – sehr unterschiedlich erscheinen: Die konzeptuell ausgerichtete Künstlerin Jorinde Fischer (*1990) und der Maler Christian August (*1977), der ursprünglich aus der Graffiti-Szene der 90er kommt. Auch mit dieser dritten Doppelausstellung, die den Titel #1026 trägt, veranschaulicht Marco Alber wodurch sich das klare Programm seiner neuen Galerie auszeichnet (Eröffnung November 2018). Der Galerist führt gezielt frische, abstrakte Positionen zusammen und erweitert durch die Gegenüberstellung der Kunstwerke ihre jeweilige Wahrnehmung und auch die seiner Ausstellungsräume. Die Intensität der Farbe ist das offensichtlichste verbindende Element der Kunst von Jorinde Fischer (gr. Foto: Flexible Stuff, 2017) und Christian August. Obgleich völlig unterschiedlich eingesetzt kann sich der Betrachter ihrer Wirkung kaum entziehen. Die farbigen, installativen Werke aus elastischen Stoffen von Jorinde Fischer (Meisterschülerin von Prof. John Bock) übernehmen spielerisch den Raum – mal straff gedehnt, mal locker herabhängend. Der Raum wird so Teil des Kunstwerks und das Material in unterschiedlichen physischen Zuständen drückt eine Körperlichkeit aus, die auch auf den Betrachter wirkt.
In den großformatigen Leinwänden von Christian August wiederholen sich strahlend blaue Bildflächen, die sich deutlich vom restlichen Geschehen auf der Leinwand – in Grau-, Weiß- und Schwarz-Tönen – absetzen. Diese starken, flächigen Abgrenzungen erzeugen eine unbegrenzt erscheinende Tiefe der Bilder und es entsteht ein geradezu hypnotisierender Sog in die Tiefe des Blaus. Die dahinter gelegene Wand scheint zu durchbrechen, der Einblick in die Endlosigkeit der Farbsphäre weitet sich aus und ein neuer Raum entsteht.
GALERIE ALBER, am Römerturm 15, 50667 Köln. Laufzeit der Ausstellung: 10. Mai bis 5. Juli 2019. Vernissage: Freitag, den 10. Mai 2019, 19 Uhr. Öffnungszeiten: Do bis Sa, 12 bis 19 Uhr, u.n.V. www.galeriealber.com