BORN IN IRAN – SAMIRA HODAEI UND NINA ANSARI
6. September – 5. Oktober 2013
Opening: 6. September, 18-22h
Opening: 24. September, 18-22h
Finissage 5. Oktober, 19-22h
Ort: aquabitArt gallery, Auguststraße 35, 10119 Berlin
Die AB Gallery (Luzern/Zürich) und kunstundhelden (Berlin) freuen sich vom 6. September – 5. Oktober 2013 Werke von Samira Hodaei und Nina Ansari zu präsentieren. Die Ausstellung “BORN IN IRAN” zeigt vom 6. – 22. September Arbeiten von Samira Hodaei und vom 24. September – 5. Oktober Werke von Nina Ansari.
Beide Künstlerinnen wurden 1981 in Teheran geboren. Während Nina Ansari jedoch in Deutschland aufwuchs, lebt und arbeitet Samira Hodaei bis heute im Iran.
SAMIRA HODAEI – HAREM OF THE HEART
6. – 22. September 2013 (Opening Freitag 6. September 2013)
Die Werke der iranischen Künstlerin Samira Hodaei lesen sich wie persische Gedichte. Eindringlich, doppelbödig, voller Symbolik und Komplexität. Vor allem jedoch kennzeichnet sich ihre Kunst durch die außergewöhnliche Technik der kleinen Punkte aus Glasfarbe mit der sie akribisch jeden Millimeter der Leinwand bedeckt. Für die Installation in der Aquabit Gallery übersetzt sie diese Technik ins Dreidimensionale.
Ihre speziell für die Galerie kreierte Installation erzählt von der mystischen und irdischen Liebe zugleich, die ihrer Ansicht nach nicht getrennt, sondern als eine Einheit gesehen werden muss. In der Mitte des Raumes ist eine Moschee aus Gebetsketten, doch geht es Hodaei nicht um Religion, sondern um die Symbolik der architektonischen Elemente. Das Minarett als das Männliche, die Kuppel als das Weibliche, umgeben von geometrischen Leinwänden, die Liebesgeschichten andeuten. In den Gebetsketten versinnbildlicht Hodaei das Geben und Nehmen einer Beziehung , die Erinnerungen, an denen wir festhalten, weil wir glauben dadurch dem Geliebten näher zu sein, die in Wahrheit eigentlich Hindernisse darstellen. Diese gilt es durch innere Verarbeitungsprozesse zu bewältigen, um die wahre, mystische Liebe zu erreichen. Auch die Farben sind nicht beliebig gewählt, sondern enthalten kritische Anspielungen an den gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema Liebe in ihrer Heimat. Schwarz sind die Leinwände, da die körperliche Liebe als unmoralisch gilt, Rot setzt Hodaei ein, da nach wie vor Umgang mit der Frau während ihrer Monatsblutung als Sünde angesehen wird.
Samira Hodaei wurde 1981 in Teheran geboren. Sie absolvierte die Shahrivar Art School, die Shariaati Art University und Alzahra Art Univeristy in Teheran. Nach ihrem Studium arbeitete sie sechs Jahre als Assistentin des international anerkannten Künstlers Reza Derakshani. 2010 wurde sie im Rahmen des Artist-In-Residence Programms der Oryx Foundation in die Schweiz eingeladen. Die Werke der Künstlerin waren in Ausstellungen in der Schweiz, in Qatar, Australien, der Türkei, Deutschland und auf Kunstmessen u.a. in Abu Dhabi und Dubai zusehen. Ihre Arbeit „Endless“ wurde für die Funsasaka-Osaka Biennale/Japan im Herbst 2012 ausgewählt. Samira Hodaei lebt und arbeitet in Teheran.
AB Gallery (Luzern/Zürich)
NINA ANSARI – REBELL IN PARADISE
Galerie AQUABIT Berlin
24. September – 5. Oktober 2013 (Finissage Samstag 5. Oktober 2013)
Nina Ansari´s Œuvre ist vielschichtig und umfasst die Medien Fotografie, Film, Installation und Malerei. Die 1981 in Teheran geborene, aber in Deutschland aufgewachsene Künstlerin thematisiert in ihren Arbeiten immer wieder autobiographische Erinnerungen, wie den Krieg, die Frage der Identitätszugehörigkeit und der Wirklichkeitsentstehung. Durch ihren multikulturellen Hintergrund gelingt es ihr mittels der verschiedenen Medien eine visuelle Welt zum Leben zu erwecken, die sich in einem Wechselspiel zwischen Orient und Okzident offenbart.
In der Ausstellung „Rebell in Paradise“ zeigt Ansari die Installation „1360/1981“. 1360 ist das Geburtsjahr der Künstlerin nach iranischem Kalender und entspricht dem Jahr 1981 nach christlicher Zeitrechnung. Mit „1360/1981“ erforscht die Künstlerin ihre kulturelle iranische und deutsche Prägung und entwirft einen Bildergarten, der Bezug nimmt auf historische Ereignisse und Erzählungen aus ihrem Geburtsjahr. Reale Fakten verbinden sich mit der subjektiven Wahrnehmung der Künstlerin und reflektieren die Aneignung einer Kultur, die ihr hauptsächlich mittels Bilder und Erzählungen vermittelt wurde.
Mit dem Aufgreifen des Paradiesgedankens nimmt die Künstlerin Bezug auf den ursprünglichen Begriff des „Paradieses“ („pairi-daéza“) aus dem Alt-Iranischen, dem Avestischen, das dort die Bedeutung eines realen umzäunten Gartens besitzt.
Nina Ansari studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach bei Prof. Heiner Blum, bei dem sie als Jahrgangsbeste abschloss. Für die Universität Facultat de Belles Arts – Universitat de Barcelona erhielt sie 2007/2008 ein Erasmus Stipendium. 2011 reiste Sie innerhalb eines Artist in Residence Programms nach Kapstadt. Ihre Arbeiten wurden in Afrika, Philippinen, Niederlanden und Deutschland ausgestellt. Weitere Arbeitsaufenthalte in Barcelona, Rom, Dublin, Kapstadt und Iran prägten und inspirierten sie menschlich und künstlerisch. Ansari lebt und arbeitet in Berlin.